Das spektakulärste geologische Phänomen des Landes und das Highlight von Namibias „tiefem Süden“ ist der Fish River Canyon. Die berühmte Schlucht liegt im Unterlauf von Namibias längstem Fluss, dem Fish. Es dauerte Millionen von Jahren, bis er seine heutige Form annahm – gewaltige 161 km lang, bis zu 27 km breit und bis zu 550 m tief.
Die heißen Quellen von /Ai-/Ais am südlichen Rand des Canyons sind zusammen mit dem Rest des Canyons Teil des /Ai-/Ais Richtersveld Transfrontier Park, einer von immer mehr „Friedens“- oder grenzübergreifenden Parks im südlichen Afrika. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über das südliche Namibia und Teile des Nordwestens Südafrikas und verfügt über eine der artenreichsten Trockenzonen der Welt. Es umfasst auch den Richtersveld Nationalpark in Südafrika und das Orange River Valley.
Die San haben eine Legende, dass der sich wild windende Fish River Canyon von einer hektisch kriechenden Schlange ausgehöhlt wurde, als sie von Jägern in die Wüste verfolgt wurde. Die geologische Geschichte ist jedoch etwas anders …
Der Fish River Canyon wurde über viele Jahrtausende erodiert und ist der zweitgrößte natürliche Canyon der Welt. Der Canyon liegt in einer rauen, steinigen Ebene, übersät mit dürreresistenten Pflanzen, wie dem markanten Köcherbaum, und ist ein spektakuläres Naturphänomen, dessen Entstehung Hunderte Millionen Jahren gedauert hat. Da der Fluss unregelmäßig fließt, gibt es außer in sehr trockenen Jahren immer Wasser in einigen Becken auf dem Grund der Schlucht.
Paviane, Klippschliefer, Erdhörnchen und Klippspringer sind oft in der Schlucht zu sehen, während die Anwesenheit von Leoparden und Bergzebras nur durch Spuren an Wasserlöchern zu erkennen sind.
Für abenteuerlustige Reisende bietet der Fish River Canyon einen der härtesten, aber dennoch sehr beliebten Wanderwege im südlichen Afrika. Die fünftägige Wanderung vom nördlichen Aussichtspunkt Hobas nach Ai-Ais am Südrand des Canyons ist Namibias beliebtester Fernwanderweg – und das aus gutem Grund. Die magische 85 km lange Route folgt dem sandigen Flussbett, vorbei an einer Reihe Wassertümpeln und Gesteinspools, immer mit den steilen Canyon-Wänden auf beiden Seiten. Aufgrund von Sturzfluten und extremer Hitze in den Sommermonaten ist der Wanderweg nur von Mitte April bis Mitte September geöffnet.
Auf einen Blick
Warum sich ein Besuch lohnt
Dieser riesige Einschnitt in die Oberfläche des Planeten im Süden Namibias ist eine fast unvorstellbare Landschaft. Morgens am deutlichsten zu sehen, ist der Fish River Canyon trostlos, riesig und scheinbar von einem Baumeister in die Erde gehauen. Diee freigelegten Felsen und die fehlende Vegetation wirken ernüchternd und der Drang, dies alles in Fotos festzuhalten, wird schnell durch ein Gefühl innerer Reflektion und stiller Ehrfurcht ersetzt. Dies ist eine Landschaft von gigantischen und imposanten Ausmaßen.
Zu dieser Zeit reisen wir am liebsten
Die Sommermonate können in der abgelegenen und trostlosen Gegend rund um den Fish River Canyon extrem heiß werden. Um das Beste aus Ihrem Besuch beim Canyon herauszuholen, ist es am besten, ihn in den Monaten April, Mai oder Juni zu besuchen. Die Luft ist in diesen Monaten klar, was großartige Fotomotive der herrlichen Landschaft bietet, und die Temperaturen sind niedrig genug, um Wanderungen in und entlang des Canyons zu ermöglichen.
